Physiotherapie
Jürgen Wilhelm
Physiotherapie
Jürgen Wilhelm
Die Manuelle Therapie ist eine auf der Biomechanik und Reflexlehre basierende spezielle Form der Physiotherapie und behandelt Funktionsstörungen des Bewegungsapparates (Gelenkbeschwerden, Muskelverletzungen und Fehlleitung von Impulsen innerhalb der Nervenbahnen). Die Manuelle Therapie hat verschiedenartige Ansätze, wie beispielsweise die Kaltenborn-Evjent-Therapie, Cyriax-Therapie, McKenzie-Therapie, Maitland-Therapie. Die Manuelle Therapie hat die physiologische und schmerzfreie Mobilisierung von zentralem und peripherem Nervensystem, der Muskulatur sowie der Kapselbänder und Gelenke zum Ziel.
Die Krankengymnastik/Physiotherapie besteht sowohl aus passiven und aktiven Übungen/Bewegungen um körperliche Fehlentwicklungen zu korrigieren und Heilungsprozesse einzuleiten und zu unterstützen. Es werden die richtigen Bewegungsabläufe wiedererlernt, um eine medikamentöse oder operative Behandlung zu ersetzen bzw. zu ergänzen.
Die Manuelle Lymphdrainage (MLD), eine Form der physikalischen Therapie, soll lymphostatischen Problemen entgegenwirken. Diese bilden sich, wenn Lymphgefäße in bestimmten Regionen des Körpers über mangelnde Transportfähigkeit verfügen, sich die Lymphe dort anstaut und das venöse System überlastet ist. Die MLD entstaut und lässt die betroffenen Extremitäten (Arme und/oder Beine) abschwellen indem sie Gewebsflüssigkeit und die darin enthaltenen Stoffe in den venösen Blutkreislauf abtransportiert. Die MLD ist oft nach Operationen indiziert. Das lymphatische System ist zudem ein wichtiger Teil des menschlichen Immunsystems. Unsere gut ausgebildeten Therapeuten helfen Ihnen auch hierbei.
Die Massage gehört zu den ältesten Heilmethoden in der Geschichte der Menschheit - sie ist quasi die Urform der Physiotherapie und über 4000 Jahre alt. In der Physiotherapie spricht man oft von Heilmassagen. Diese medizinischen Massagen bilden eine Konstante in der Welt der Physiotherapie, um verspannte Muskulatur wieder zu lockern oder auch in optimale Wettkampfspannung zu bringen.
Die Breußmassage geht häufig mit einer Dorn-Behandlung einher. Hierbei handelt es sich um eine tiefgreifende, sanfte Massage entlang der Wirbelsäulenfortsätze. Das Ziel besteht darin, die Muskeln an der Wirbelsäule zu lockern. Die beruhigende Abfolge von Griffen hat einen streckenden und richtenden Charakter.
Bei fachgerecht ausgeführter Breußmassage werden Johanniskrautöl und Seidenpapier benutzt. Dies wirkt sich, bei gleichzeitiger Entspannung der Rückenmuskulatur, positiv auf die Regeneration der Bandscheiben aus.
Die craniomandibuläre Dysfunktion, auch CMD genannt, ist eine auf einer Kieferfehlstellung basierende Störung des Kiefergelenks bzw. Kausystems. CMD-Patienten leiden sehr häufig unter Kopfschmerzen, Kauschmerzen, Rückenschmerzen, Verspannungen des Nackens und der Schultern. Häufig finden sich auch Zähneknirschen, Knacken im Kiefergelenk, Verhärtung der Wangenmuskulatur, eingeschränkte Mundöffnung, sowie Schwindel und Tinitus. Die Folge ist eine deutlich eingeschränkte Lebensqualität in vielen Bereichen.
Diese Therapie wird bei erworbenen Erkrankungen des Zentralnervensystems (ZNS) angewandt. Sie betrachtet den Menschen ganzheitlich und individuell. Im Vordergrund stehen alltagsbezogene und therapeutische Aktivitäten, die den Patienten in seinem Tagesablauf begleiten. Betroffene können Störungen bei der Kraftentwicklung der Muskulatur und der Aufnahme und Verarbeitung von Sinneseindrücken aufweisen. Dies führt zu einem veränderten Körperempfinden. Zudem finden sich häufig Beeinträchtigungen im Gleichgewicht, sowie Störungen der Kontrolle über Haltung und Bewegung. Diese Therapie kann nach einem Schlaganfall, Schädelhirntrauma oder Hirnblutung, bei Multipler Sklerose, bei Morbus Parkinson und anderen neuromuskulären Erkrankungen zum Einsatz kommen.
Sie wird auch Schädel-Kreuzbein-Therapie genannt und ist eine alternativmedizinische Form der osteopathischen Heiltherapie. Entscheidend ist die Vorgehensweise im craniosacralen Rhythmus, der sich über das Bindegewebe im ganzen Körper ausbreitet. Er ist Zeichen für das Pulsieren des Liquor (Gehirn und Rückenmarksflüssigkeit). Im Rahmen der craniosacralen Behandlung verfährt der Therapeut manuell mit gezielten Handgriffen an Schädel, Nacken, Zungenbein, Kreuzbein, Wirbelsäule, Thorax, Zwerchfell, Becken und Füßen. Das Ergebnis ist eine deutliche Verbesserung bei Schmerzen und Verspannungen, was eine optimiertere Mobilität mit sich bringt. Gemäß der osteopathischen Philosophie handelt es sich um eine ganzheitliche Behandlung, welche die körperliche, emotionale und psychische Ebene miteinander vereint.
Die Atemtherapie kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn auf Grund von starkem Husten und Sekreten die Atmung eingeschränkt ist. Schon nach einigen Tagen eingeschränkter Atmung können sich sogenannte motorische Fehlatmungen entwickeln und so die gesamte Problematik verschlimmern. Eine Atemtherapie ist sinnvoll nach operativen Eingriffen, speziell, wenn diese am Thorax oder im Bauchraum durchgeführt wurden. Patienten mit chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen, wie chronischer Bronchitis, Asthma bronchiale oder Lungenemphysem sowie Patienten, die unter Mukoviszidose leiden, können mit Hilfe einer physiotherapeutischen Atemtherapie eine deutliche Linderung ihrer Beschwerden erfahren. Sie lernen ihre Atemtechnik nachhaltig zu verbessern, um eine höhere Versorgung mit Sauerstoff und somit eine gesteigerte Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit zu erzielen.
Faszien sind die Weichteilbereiche des Bindegewebes. Hierzu zählen unter anderem Gelenkkapseln, Organkapseln, Muskelsepten, Bänder, Sehnen und Sehnenplatten (Aponeurosen) sowie die Plantarfaszie an der Fußsohle. Faszientechniken sind Teil der funktionellen manuellen Medizin und behandeln Dysfunktionen des Bindegewebes. Faszien sind essentiell für den Zusammenhalt der strukturellen Integrität des Körpers und spielen eine entscheidende Rolle bei der Immunabwehr gegen schädliche Fremdeinflüsse (Viren, Krankheitserreger, Infektionen). Auch nach Verletzungen sorgen Faszien dafür, dass geschädigtes Gewebe wieder heilt.
Diese hoch effiziente Methode hilft Ihnen sich aus dem Teufelskreis von Schmerz, Schonung, Inaktivität und somit noch mehr Schmerz zu befreien. Basierend auf dem Verständnis der Schmerzursache durch krankhafte muskuläre Zustände (Fehlprogrammierungen), handelt es sich bei dieser Methode um eine speziell entwickelte Manualtechnik. Der Therapeut setzt die sogenannte Schmerz-Punkt-Pressur ein, um die verantwortlichen Fehlspannungen zu korrigieren. Dies gelingt durch die Beeinflussung bestimmter biologischer Informationsschalter (Mechanorezeptoren), wir nennen Sie Alarm-Schmerz-Rezeptoren. Im Anschluss an die Pressur erlernen die Betroffenen ein Programm an Schmerzfrei-Übungen und können so die Schmerzfrei-Erfolge stabilisieren.
Bei der Elektrotherapie werden niederfrequente Stromformen zur Schmerzlinderung eingesetzt. Die hauptsächlichen Einsatzbereiche sind alle akuten und chronischen Schmerzzustände bei chronisch degenerativen Erkrankungen und Entzündungsprozessen. Anwendung findet die Elektrotherapie unter anderem auch bei Durchblutungsstörungen, Lähmungen und Muskelschwäche.
Der Ultraschall zählt im weitesten Sinne ebenfalls zur Elektrotherapie. Hier wird Strom in hochfrequente Schallwellen von ca. 1MHz umgewandelt. Die Wirkung ist eine verstärkte Durchblutung und ein verbesserter Zellstoffwechsel. Die Schmerzschwelle wird aufgehoben, somit können Verletzungen im Muskel- und Sehnengewebe schneller heilen.
Der Schlingentisch wird in der Physiotherapie als Hilfsmittel genutzt, um die betroffenen schmerzhaften oder auch unbeweglichen Gliedmaßen zu behandeln. Der Schlingentisch dient sowohl der Mobilisierung und Stabilisation als auch der Schmerzlinderung.
Bei der Wärmetherapie finden Fangopackungen, Heißluft oder heiße Rollen ihre Anwendung. Dadurch kommt es zur Lockerung der Muskulatur, zur Schmerzlinderung, zur lokalen Mehrversorgung und Erhöhung der Stoffwechselaktivität in dem betroffenen Gewebe.